Objektpatenschaft „Ein Stück Hannover“

Für die nächtlichen Bedürfnisse: Als die Wassertoilette im Haus eine Seltenheit war, war der Nachttopf auch in hannoverschen Haushalten noch ein unentbehrliches Requisit – und das nicht nur für kleine Kinder. Dieses Nachtgeschirr aus Zinn mit geschwungenem Griff ist undatiert und trägt als Markenzeichen auf der Unterseite eine gekrönte Rose mit den Initialen des Meisters, die Marke, die in Norddeutschland am häufigsten vorkommt. Bei dem Material handelt es sich um sogenanntes Rosen- oder Kronenzinn, also um Feinzinn. Der Gegenstand hat eine lange Geschichte: Erfunden wurde der Nachttopf nach Angaben von Athenaios von den Bewohnern des antiken Sybaris. Im Mittelalter war es mangels Kanalisation durchaus üblich, den anrüchigen Inhalt aus dem Fenster auf die Straße zu entleeren. Dabei hat, wie aus vielen zeitgenössischen Berichten hervorgeht, auch manch ein Passant etwas abbekommen…