VM 010051

Wurde gern genommen … - Lithographie Seilwinderstraße und Marktthurm

Das Verfahren des Steindruckes (Lithografie) ermöglichte hohe Auflagen gut gestalteter grafischer Blätter wie diesem. Und wer sich ein „echtes“ Gemälde nicht leisten konnte, griff denn auch gern auf einen hochwertigen Druck zurück. Der hier eingefangene Blick auf die Seilwinderstraße – mit den kleinteiligen Erkern zur Straße hin, dem Reklame-Ausleger und der Markise der Ladengeschäfte sowie dem Turm der Marktkirche im Hintergrund – dürfte ein um 1850 tatsächlich gern gekaufter Wandschmuck gewesen sein, entspricht das Szenario doch so recht dem Zeitgeist der Jahre zwischen dem Wiener Kongress (1815) und der 48-er Revolution: beschaulich und völlig unpolitisch geht es hier zu, Handel und Wandel verlaufen in geordneten Bahnen. Nachbarn plaudern und genießen den Frieden und die Unaufgeregtheit der nach-napoleonischen Zeit. Fast meint man von einem der Kirchtürme „üb‘ immer Treu und Redlichkeit…“ zu hören. Noch standen die großen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen erst bevor; so sehen wir vorn links das Haus der hannoverschen Börse.

Das im Verlag der Gebrüder Jänecke in Hannover gedruckte Blatt wurde nachträglich und von Hand farbig angelegt. Damit erhalten die Hausfassaden – aber auch die biedermeierliche Mode mit den charakteristischen Kopfbedeckungen – ihre zeittypisch pittoreske Wirkung, und die Grafik wird zur begehrten Dekoration bürgerlicher Wohnungen.

 

 

 

Maße (HxBxT): 18,9x12,5 cm Pate/Patin sein für: 100,00 €

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