Kein Karnevalskostüm!
Aus dem Jahr 1664 stammt dieses prächtige und farbenfrohe Gewand, das von Beamten der herzoglichen Münzstätte Zellerfeld (Harz) getragen wurde, wenn sie die wertvollen Taler nach Goslar oder Braunschweig transportierten. Die leuchtenden Farben und die angehängten Schellen sorgten dafür, dass die Männer weithin sicht- und hörbar waren und ihre teure Fracht nicht „verloren“ ging. Die Blei- und Silbervorkommen im Harz waren neben dem militärischen Engagement an verschiedenen Fronten Europas die wichtigste Grundlage für den Aufstieg der Welfen im 17. Jahrhundert, der schließlich zur Kurwürde des hannoverschen Zweiges der Dynastie führte und Herzog Ernst-August 1692 in die Spitzengruppe des deutschen Adels beförderte. Es hieß, der für ihn geschaffene Kurhut sei die teuerste Kopfbedeckung der Christenheit gewesen. Das Gewand ist ein einmaliges Stück, das zudem in einem zeitgenössischen Buch widergegeben und beschrieben ist.
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